Demenz in der frühen Lebensphase
In Deutschland sind etwa 20.000 Menschen von früh beginnender Demenz betroffen. Die meisten Menschen sind bis zu diesem Zeitpunkt berufstätig. Oft leben die Kinder noch mit im Haushalt und es bestehen finanzielle Verpflichtungen.
Übersicht
Die Diagnose
Wenn die Erkrankung vor dem 65. Lebensjahr auftritt, spricht man von „Demenz im jüngeren Lebensalter“. Die Alzheimer Demenz und die Frontotemporale Demenz sind dabei am häufigsten. Bei jungen Menschen vermuten die Ärzte zunächst oft einen Burnout oder eine Depression. Der Weg bis zur endgültigen Diagnose kann lang sein. Es müssen Spezialisten einbezogen werden.
Partnerschaft
Eine früh einsetzende Demenz wirkt sich besonders auf die Partnerschaft aus. Der gesunde Partner oder die Partnerin wird zukünftig immer mehr Verantwortung übernehmen müssen. Oft treten Konflikte bei der Umverteilung von Aufgaben und Rollen auf.
Wichtig sind gute Informationen! Der Partner oder die Partnerin sollte sich unbedingt gut über die Krankheit informieren. Wenn der Umfang der Betreuung und Pflege zunimmt, sollte neben dem Erkrankten auch der pflegende Partner gut für sich selbst sorgen.
Kinder
Für Kinder ist es schwierig, die Mutter oder den Vater hilfebedürftig zu erleben. Abhängig vom Alter sollten die Kinder Informationen über die Demenz vermittelt bekommen. So können die Kinder lernen, mit der neuen Situation besser umzugehen. Oft übernehmen die Kinder zusätzliche Aufgaben und mehr Verantwortung. Aber Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Eine therapeutische Begleitung kann sehr sinnvoll sein.
Beruf
Geben Sie Ihren Arbeitsplatz auf keinen Fall vorschnell auf! Beantragen Sie einen Schwerbehindertenausweis und lassen Sie sich vom Integrationsamt beraten. Wer für Sie zuständig ist, erfahren Sie hier:
Integrationsamt: Kommunaler Sozialverband Sachsen (KSV) - Tel.-Nr.: 0371 / 57 70
Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber und der Personalvertretung bzw. dem Betriebsrat. Manchmal gibt es die Möglichkeit weiterzuarbeiten - vielleicht in einem weniger anspruchsvollen Arbeitsbereich oder mit reduziertem Stundenumfang.
Finanzielle Unterstützung
Wenn sich Ihr Einkommen plötzlich deutlich verringert, können Sie oder Ihre Familie in eine schwierige finanzielle Situation geraten. Normalerweise erhalten Sie jetzt von den Krankenkassen die Aufforderung zur Rentenantragstellung.
Falls die Rente, sonstige Einkünfte und das eigene Vermögen nicht ausreichen, kann unter Umständen ergänzend Sozialhilfe in Anspruch genommen werden.
Spezielle Unterstützungsangebote
Für junge Menschen mit Demenz gibt es leider nur sehr wenige passende Angebote. Folgende Leistungen können hilfreich sein:
- Ergotherapie
- Gesprächskreise
- Aktivangebote
- Betreuung und Begleitung durch einen speziell geschulten Demenzbegleiter
Zusammenfassung
Menschen, die jung an einer Demenz erkranken, und ihre Angehörigen haben meist andere Bedürfnisse als ältere Demenzkranke und ihre Familien. Spezialisierte Angebote für diese Gruppe gibt es leider kaum. Besonders wichtig ist die Stärkung der Familie.
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