Der Weg zur richtigen Diagnose
Ist meine Vergesslichkeit noch normal? Ist einfach das Alter daran "schuld"? Oder handelt es sich um erste Symptome einer beginnenden Demenz? Diese Fragen können wir hier nicht beantworten! Die Diagnose muss in jedem Falle von einem Arzt gestellt werden.
Übersicht
Warum ist eine richtige Diagnose so wichtig?
Vielleicht bemerken Sie an sich Symptome wie
- Vergesslichkeit
- Probleme beim Erkennen bzw. Wieder-Erkennen von Personen oder Gegenständen
- schlechtere Orientierung in vertrauter oder neuer Umgebung
- Schwierigkeiten bei der Wortfindung
- Störungen der Konzentration
- Antriebslosigkeit
Es gibt mehr als 100 Formen der Demenz, zum Beispiel:
- Alzheimer-Demenz (die häufigste Form)
- Gefäßbedingte Demenz (Multi-Infarkt-Demenz oder vaskuläre Demenz)
- Frontotemporale Demenz
- Lewy-Body-Demenz
Jede dieser Formen hat ihre Besonderheiten.
Es gibt Leitlinien für die Bestimmung (Diagnostik) und die Behandlung (Therapie) der Erkrankung.
Je nach Demenzform können verschiedene Medikamente verordnet werden.
Manchmal sind Medikamente, die für eine bestimmte Demenzform hilfreich sind, bei einer anderen Form sogar gesundheitsschädigend.
Es gibt auch andere Krankheiten, die die gleichen Beschwerden verursachen.
Das sind zum Beispiel Depressionen, Schilddrüsenerkrankungen oder Vitaminmangel.
Diese Erkrankungen können durch die richtige ärztliche Behandlung geheilt werden.
Immerhin betrifft das etwa 10 Prozent aller Diagnosen!
Wohin kann ich mich wenden?
Ob es sich um erste Symptome einer beginnenden Demenz handelt, kann man nicht so einfach beantworten.
Auch ein Test im Internet kann das nicht!
Die Diagnose muss in jedem Falle von einem Arzt gestellt werden.
Das kann der Hausarzt sein. Wir empfehlen, einen Facharzt aufzusuchen.
Zuständige Fachärzte sind der Neurologe und der Psychiater.
In einigen Städten gibt es Gedächtnisambulanzen. Diese sind ganz besonders auf die Diagnostik spezialisiert.
Wo gibt es Gedächtnisambulanzen und wie bekomme ich einen Termin?
Gedächtnisambulanzen heißen manchmal auch Gedächtnissprechstunde, -zentrum oder Memory-Klinik.
In Sachsen gibt es folgende Standorte:
- Dresden: Universitätsklinik (Tel.-Nr.: 0351 / 458 27 97)
- Leipzig: Universitätsklinik (Tel.-Nr.: 0341 / 972 43 04)
- Leipzig: HELIOS-Klinikum (Tel.-Nr.: 0341 / 864 12 61)
- Chemnitz: Klinikum Chemnitz (Tel.-Nr.: 0371 / 33 31 25 81)
- Aue: HELIOS-Klinikum (Tel.-Nr.: 03771 / 58 15 36)
- Rodewisch im Vogtland: Sächsisches Krankenhaus Rodewisch (Tel.-Nr.: 03744 / 366 48 04)
Bitte holen Sie sich eine Überweisung von Ihrem Hausarzt oder Facharzt.
Danach können Sie telefonisch einen Termin vereinbaren.
Bitte stellen Sie sich auf eine Wartezeit von etwa drei Monaten ein.
Unser Tipp: Legen Sie sich einen Zettel und einen Stift bereit.
Schreiben Sie bis zu Ihrem Termin alle Fragen auf.
So sind Sie gut vorbereitet.
Was wird in der Gedächtnisambulanz gemacht und wie lange dauern diese Untersuchungen?
Sie müssen zu 3 bis 4 Terminen in die Ambulanz kommen. Die Termine dauern jeweils etwa 1 Stunde.
Sie können danach wieder normal nach Hause gehen.
- Ärztliches Aufnahmegespräch
Der Arzt fragt nach den Beobachtungen des Patienten und ggf. des Angehörigen. Es wird ein großes Blutbild und erste kleine Tests gemacht. - Psychologisches Gutachten
Es werden verschiedene Tests durchgeführt. Dabei geht es um Konzentration, Merkfähigkeit, Wortschatz und Fähigkeiten, Dinge zu strukturieren. - MRT oder CT als bildgebendes Verfahren.
Umgangssprachlich wird auch gesagt, jemand muss "in die Röhre".
Manchmal werden zur genaueren Diagnostik weitere Untersuchungen vorgeschlagen. - Auswertungsgespräch
Der behandelnde Arzt der Gedächtnisambulanz bespricht mit Ihnen ausführlich die Untersuchungsergebnisse.
Er verordnet oder empfiehlt die entsprechenden Medikamente und Therapien. Ihr Haus- oder Facharzt wird per Brief über die Ergebnisse informiert und erhält Empfehlungen zur weiteren Behandlung.
Video "Gedächtnisambulanz"
Alternativer Download der Datei: Gedaechtnisambulanz-2018-01-22.mp4 (ca. 80MB)
Zusammenfassung
Dieser Artikel beschreibt, wie Sie eine genaue Diagnose bekommen.
Das ist sehr wichtig, damit Sie schnell die richtigen Medikamente erhalten.
Manchmal gehören die Symptome auch zu einer Krankheit, die geheilt werden kann.